Schulweghelfer nehmen Dienst auf

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Zehn Schulweghelfer traten gestern ihren ehrenamtlichen Dienst in der Herderschule an. Eine Woche ließen sie sich dafür ausbilden.
Von Thomas Höfs
Calbe ● Der Weg zur Schule kann für Schüler schon eine Stresssituation bedeuten, wenn die Busse morgens voll sind. Schüler der verschiedensten Altersgruppen fahren gemeinsam zum Unterricht. Nicht immer läuft dann alles harmonisch bis zur Ankunft an der Schule ab. Konflikte kann es immer geben. Damit sie nicht eskalieren, gibt es die sogenannten Schulweghelfer. Zehn Schüler der Herderschule in Calbe machten jetzt die Ausbildung zu Schulweghelfern. Sie erhielten gestern ihre Ausbildungsnachweise und die Ausweise für ihren Einsatz. Schüler der siebenten und achten Klasse können die Ausbildung freiwillig absolvieren, sagt Rainer Ripala, der als Koordinator beim Landkreis tätig ist. In der einwöchigen Ausbildung durchlaufen die Schüler eine umfassende Schulung, die sich unter anderem mit den Verkehrsregeln, richtigem Verhalten im Straßenverkehr und auf dem Schulweg, Erste Hilfe, Konfliktprävention und richtigem Verhalten im und am Bus beschäftigt.
Die Schulweghelfer sollen dann eingreifen und verhindern, dass Situationen eskalieren. Um gegenüber den anderen Schülern erkennbar zu sein, haben sie einen entsprechenden Ausweis erhalten. In den kommenden Wochen werden sie den theoretischen Teil der Ausbildung in der Praxis täglich anwenden können.
Die Hauptaufgaben der Schulweghelfer beschreibt die Kreisverwaltung so: „Sie werden eingesetzt auf Schulwegen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln - hier vorrangig der Bus - zurückgelegt werden, um einerseits Unruhe, Konflikte und Streitereien im Bus zu vermeiden, andererseits aber auch Straßenüberquerungen im Schulbereich zu unterstützen, Haltestellenaufsicht zu übernehmen und Drängeln und Stoßen an den Haltestellen zu unterbinden.“ Dafür haben sie ein entsprechendes Training durchlaufen. Aus der Schulung wissen die Helfer, wie sie brenzlige Situationen entschärfen können. Außerdem sind die Helfer in der siebenten und achten Klasse bereits so alt, dass sie sich durchsetzen können. Zwei Jahre werden sie im ehrenamtlichen Dienst sein, sagt Rainer Ripala. Damit verbunden ist für die Schüler, die sich zum Schulweghelfer ausbilden ließen, ebenso die Übernahme von Verantwortung gegenüber ihren Mitschülern.
In mehreren Schulen des Salzlandkreises findet die Ausbildung von Schulweghelfern statt. Die Landesverkehrswacht Sachsen-Anhalt koordiniert landesweit die Umsetzung des Projektes. Sieben Landkreise im Land beteiligen sich nach Angaben des Salzlandkreises an dem Projekt und lassen Schüler entsprechend ausbilden. In der kommenden Woche werden Schüler in der Gorkischule in Schönebeck und anschließend Schüler des Stephaneums in Aschersleben ausgebildet. Finanziert wird das Projekt vollständig vom Verkehrsministerium des Landes. Vor allem in den ländlich geprägten Bereichen sind die Schüler hier länger in den Bussen zu und von den Schulen unterwegs. Die Fahrt mit dem Bus soll für die Kinder aber keine Herausforderung, sondern ein angenehmer Teil des Schulalltages sein. Die Schulweghelfer sollen hier nicht nur unterstützen und dafür sorgen, dass die Fahrten konfliktfrei verlaufen. Sie sollen ebenso darauf achten, dass auch kleinere Schüler ihren Platz im Bus finden und entspannt die Schule erreichen.
Die Calbenser Schulen werden täglich von den Schulbussen angefahren. Denn ein Teil der Schüler kommt aus den umliegenden Ortschaften. Das gilt nicht nur für die Sekundarschule, sondern ebenso für das Gymnasium und auch für die Grundschule. Denn schon die Stadt Calbe hat mehrere Ortschaften, aus denen die Kinder täglich zur Schule in einer größeren Gemeinschaft fahren müssen.

 

Schönebecker Volksstimme vom 25.01.2020                     vs_logo_li.jpg




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