Frühe Begeisterung bringt den Titel

Lesewettbewerb für die fünften und sechsten Klassen der Herderschule

Weihnachten ist nicht nur Zeit der Besinnung, sondern auch des Lesens. In der Herderschule suchten die Lehrer die besten Nachwuchsleser. Von Thomas Höfs


Niklas Walter gewann

 

Calbe - Die Erfindung der Schrift ist eine tolle Sache. Sie machte es möglich, das Wissen für nachfolgende Generationen zu speichern. Voraussetzung dafür ist das regelmäßige Lesen. Schon in der Grundschule lernen die Mädchen und Jungen, wenn sie die einzelnen Buchstaben lernen, wie wichtig das Lesen ist. Kinder, die viel in den Büchern unterwegs sind, fällt es später leichter, sich auszudrücken. Auch gibt es in der Regel weniger Probleme mit der Rechtschreibung.
Deshalb hat vor Jahren der Buchhandel den Lesewettbewerb an den Schulen ins Leben gerufen. Die Aktion soll dazu dienen, den Schülern Lust auf das Lesen zu machen. In der Herderschule haben sich die drei fünften und die beiden sechsten Klassen an der Aktion beteiligt, sagen Kathrin Jirschik und Yvonne Tschenisch. Die beiden Deutschlehrerinnen haben den Wettbewerb an der Sekundarschule organisiert. Gestern verbrachten sie den Schultag mit den Schülern, die sich dem Wettbewerb stellten. In den Klassen hatten sich die Schüler in einem Vorausscheid dem Wettbewerb gestellt. Die besten Leser seien dabei bereits von den Kollegen ausgewählt worden, erzählen sie.
Der Wettbewerb ist wie gewohnt zweigeteilt. Die Schüler stellen dabei zuerst ein Buch vor. Dabei kommt es darauf an, den Inhalt des Buches kurz darzustellen. Anschließend müssen sie für einige Minuten etwas aus dem Werk vorlesen. Dabei müssen sich die Schüler auch eine Stelle in ihrem Buch aussuchen, die spannend oder unterhaltsam ist.
Im zweiten Teil des Wettbewerbs gab es für die Schüler einen für sie unbekannten Text. Den suchen die Lehrer aus. Dabei orientieren sie sich an den Fähigkeiten der Schüler. Beim Vorlesen bewerten die Lehrer anschließend, wie flüssig die Schüler den Text vortragen, ob sie die Sätze richtig betonen und die Wörter gut aussprechen. Einen klaren Sieger gab es bei der diesjährigen Veranstaltung, sagte Yvonne Tschenisch nach der Auswertung der Bewertungen. Niklas Walter holte sich den ersten Platz unter den Schülern aus den sechsten Klassen. Er wird seine Schule beim Wettbewerb auf Kreisebene vertreten und dort hoffentlich ebenso vorn abschneiden, hoffen die Lehrerinnen. Einen Preis erhielten alle Teilnehmer. Natürlich gab es Bücher für die Schüler. Für die Teilnehmer aus den fünften Klassen geht es nicht weiter. Für sie gibt es erst im nächsten Jahr einen schulübergreifenden Wettbewerb. „Die fünften Klassen machen bei uns mit, damit sie die Abläufe der Veranstaltung schon mal kennenlernen“ sagt Yvonne Tschenisch. Niklas Walter hat schon als kleines Kind Erfahrungen mit Geschichten gemacht. Seine Mutter habe ihm immer abends eine Geschichte vorgelesen. „Das fand ich sehr spannend.“
Später griff er dann selbst zum Buch. Ihn fesseln die Geschichten sehr. Die Fantasie werde durch die Bücher angeregt, freut er sich, den Abenteuern auf den Seiten folgen zu können. Vor allem aber könne er bei den Geschichten auch mal von der Schule abschalten und an etwas anderes denken, erzählt er. Bücher seien einfach etwas Wunderbares, ist er überzeugt. Insgesamt greifen nach der Erfahrung der beiden Lehrerinnen aber immer weniger Schüler in der Freizeit zum Buch. Der Trend sei rückläufig und die Schüler werden in der Regel von anderen Dingen leichter begeistert als von Büchern, bedauern sie die Entwicklung, die allerdings nicht einzigartig, sondern die Regel ist.


Schönebecker Volksstimme vom 06.12.2018




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